Formelrennwagen von Schuco 1967 - 76
Lotus Climax 33 Cockpit

1967 startete Schuco...

...die erfolgreiche Serie mit Autos aus der Formel 1 und 2 im Maßstab 1:16. Bis zum Konkurs im Jahre 1976 wurden von den neun verschieden Typen ca. 4 Mio. Exemplare verkauft. Im Neuheitenprospekt von 1968 wirbt Schuco damit, dass der Lotus Climax 33 im Jahr 1967 das meistverkaufte mechanische Spielzeugauto war. Im November/Dezember 1968 wurde sogar Fernsehwerbung für den BMW gemacht.
Die Autos haben den gleichen Reibradantrieb wie der seit 1937 gefertigte Schuco Studio 1050. Alternativ kann man die Autos mit einem Schlüssel aufziehen. Alle Rennwagen haben gefederte, einzeln aufgehängte Räder (beim Lotus Climax 33 nur an der Hinterachse) und ein sichtbar arbeitendes Differential. Die Karosserie besteht aus einem Stahlchassis mit bruchsicherem Kunststoffoberteil. Ab 1970 wurde für die Rennwagen zusätzlich eine Fernsteuerung eingeführt. Zitat aus einem Schuco-Katalog:

  • Keine mechanische Fernsteuerung mehr.
  • Neuartige Fernlenkung über Steuerungsmotor mit modernem Kommandogerät.
  • Fernsteuerung für Start und Stop, Vorwärts- und Rückwärtsfahrt über den Antriebsmotor mit Kommandogerät.
  • Flexibles, knickfreies Elektro-Fernlenkkabel (2,50m), das das Auto auch beim Überfahren nicht behindert, bietet enorme Bewegungsfreiheit.

Den Autos mit dieser Fernsteuerung wurde deswegen in der Bezeichnung ein "Servo" vorangestellt, z.B. Servo-Tyrrell. Darüber hinaus gibt es von allen Typen sehr schöne Montagekästen mit dem zerlegten Modell, das mit Hilfe von Schraubendreher, Gabelschlüssel und Wagenheber zusammengebaut und mit Abziehbildern komplettiert werden kann. Diese Zerlegbarkeit gilt übrigens auch für die Fertigmodelle, jedem Modell wurde neben dem Schlüssel zum Aufziehen des Federwerks auch ein Schlüssel zum Abschrauben der Radmuttern beigelegt. Für den Rest muss man auf seinen eigenen Schraubendreher zurückgreifen.
Lotus Climax 33, BMW und Ferrari wurden für die Firma Consul auch als Werbemodelle mit Feuerzeug aufgelegt. Bei diesen Varianten wurde das Reibrad-Loch im Boden verschlossen und das Federwerk weggelassen um das Feuerzeug im Heck unterzubringen.

Einen Teil der Typen gab es auch in der Schuco 1:66 Modell-Serie:

  • Ferrari Formel 2 (306840)
  • BMW Formel 2 (306841)
  • Matra Ford (306842)
  • Brabham BT33 (306847)
  • Tyrrell Ford (306863)
  • Lotus 72 (306870)

Lotus 72 in 1:66

Lotus 72 in 1:66, wobei es bei diesem Modell naturgemäß keine Türen zum Öffnen gibt. Siehe Verpackungsbeschreibung.

Und wie komme ich eigentlich dazu?

Ich oute mich hier als Liebhaber der alten Schuco Formelrennwagen die von 1967 bis 1975 produziert wurden. Mit diesen Autos bin ich aufgewachsen, damit habe ich gespielt. Leider haben nur Fragmente überlebt - macht aber nichts. Inzwischen habe ich mir die Kinderträume (und noch ein paar mehr) erfüllt und ein paar der Rennwagen in die Vitrine gestellt. Nebenbei habe ich auch noch die anderen Plastikautos von Schuco entdeckt und freue mich jedesmal diebisch wenn ich beim 917er das Gaspedal drücke und der Porsche röhrt. Aber auch die lange unterschätzten Mercedes Benz 408 haben ihre Reize. Oder die Buggies!
Mit den alten Blechspielzeugen von Schuco kann ich, bis auf die Oldtimer-Serie, nicht so viel anfangen. Sie sind toll, keine Frage, aber das war vor meiner Zeit, ich habe damit nicht mehr gespielt.
Allerdings habe ich ein paar Autos aus der Schuco Classic Reihe - und mit denen spiele ich auch! Vor allem kann man die Funktionen der Autos vorführen ohne ein mulmiges Gefühl zu bekommen!
Mittlerweile sind auch noch einige andere schöne Sachen dazugekommen, ebenfalls aus dem Zeitraum Ende 60er / Anfang 70er.
Vielleicht findet sich noch der eine oder andere Sammler der diesen Zeitraum ebenfalls toll findet? Ich würde mich freuen!

Das Sammeln birgt immer wieder eine Überraschung: Seit 2001 habe ich den Lotus Climax 33 mit Kurbeldynamo (1079) in meiner Sammlung und habe erst jetzt, 2012, einen Augenöffner bekommen! Sammlerkollege Marcel hat mich darauf hingewiesen, dass bei dieser Lotus-Version der Aufkleber nicht die Aufschrift "Gold Leaf" trägt, sondern mit "Good Leaf" bedruckt ist! Das nenne ich Betriebsblindheit. Besten Dank für diesen Hinweis, Marcel!

Gold Leaf Good Leaf

 

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